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Was ist Migräne?

(Dieser Artikel befindet sich noch in der Überarbeitung.)

„Ich habe Migräne“ ist ein Satz, der vor allem gern rezitiert wird, wenn es um Frauen geht, die gerade keine Lust auf Sex haben. Auch in anderen Geschichten und Bildern, die immer wieder auftauchen, hat Migräne oft den Beigeschmack einer Ausrede. Es sind halt Kopfschmerzen, die mal kommen und wieder gehen.

Nein. Migräne ist eine schwere Krankheit, die Betroffene in ihrem Alltag oft sehr stark einschränkt und eine Menge Lebensqualität raubt. Die WHO beschreibt Migräne als eine der Erkrankungen, die den Menschen am meisten behindern.

„Sie [Anm.: die Schmerzen] hämmern und klopfen wie die Kolben der Titanic unter Volldampf, so als ob tausend Eisenbahnen aus ihrem Gleis springen. An eine Fortsetzung der Tätigkeit ist nicht zu denken. Man zieht sich zurück, sucht sein Schlafzimmer auf, leidet in seiner dunklen eigenen Hölle abgeschieden bis zu drei Tage. […] wieder hat das Leiden einen erbarmungslosen Hausarrest verhängt, ohne, dass man etwas angestellt hat.“ (Göbel, Hartmut: Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne. Springer 2014, 73)

Zum Glück habe ich keine ganz extreme Form der Migräne, aber dennoch finde ich die Beschreibung von Herrn Göbel sehr passend. Migräne ist Qual. Migräne ist mehr als Kopfschmerz. Bei einigen Patientinnen geht der Schmerz mit Symptomen wie Licht- und Lärmempfindlichkeit, extremer Müdigkeit, Aura, Übelkeit bis hin zu Erbrechen im Schwall, Sehstörungen und anderem einher. Körperliche Anstrengung verschlimmert die Symptome, weshalb nur bleibt still zu liegen und abzuwarten. Etwa 11% der Menschen in Deutschland haben Migräne.

Die Ursachen dafür sind bis heute nicht ganz eindeutig. Man weiß aber, dass die Nerven von Migränepatientinnen vor dem Anfall eine deutliche Erhöhung der Erregbarkeit und gleichzeitig ein Energiedefizit zeigen.

Andere Aspekte der Migräne, sind noch nicht abschließend erforscht. Derzeit herrscht die neurogene Migränetheorie vor. Diese geht davon aus, dass Migränepatientinnen und -patienten eine andere Reizverarbeitung im Gehirn haben, und dass diese angeboren ist. Ihr Gehirn ist sehr aktiv und immer in Bereitschaft. Die Nervenzellen brauchen dafür sehr viel Energie, die Energieversorgung ist oft am Limit.
Ich habe einmal einen schönen Vergleich gelesen: Das Gehirn eines gesunden Menschen ist wie ein VW: Läuft und läuft und läuft. Das Gehirn eines Menschen mit Migräne ist wie ein Formel 1 Auto: Schnell auf Hochleistung, muss dafür aber auch öfter in die Box.

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